Sand verliert nach Fight in Bochum

Sand verliert nach Fight in Bochum

DIE ERSTE 14.10.2024

Reiß: "Wenn man jede Woche so einfache Gegentore bekommt, dann ist das sehr gefährlich.“

VON MORITZ LITTERST.

Für den Zweitligisten SC Sand stand am gestrigen Sonntag am Vonovia Ruhrstadion der nächste Gradmesser an. Auswärts trafen die Sanderinnen, gecoacht von Trainerduo Fischinger/Veilandics, am siebten Spieltag der zweiten Frauen-Bundesliga auf den Regionalligaaufsteiger VFL Bochum. Vor dem Spiel richtete Sands sportlicher Leiter Sascha Reiß den Blick vor allem auf die Sander Defensive, doch abermals müssen die Sanderinnen drei Gegentore hinnehmen und rutschen durch die knappe 3:2 Niederlage auf Platz 10 der Tabelle.

Personell gab es im Vergleich zur Vorwoche gegen den 1. FC Union Berlin in Fischingers Startelf drei Änderungen. Stella Busse hütete für Jule Baum das Tor, Leni Fischer bekam nach langer Krankheit wieder ein Startelfmandat und Julia Matuschewski verdrängte die jamaikanische Nationalspielerin Paige Bailey-Gayle auf die Bank.

Der Start ins Spiel verlief von beiden Seiten sehr hektisch ab, beide Teams hatten viele Ballverluste im Spielaufbau. Sowohl die Sanderinnen als auch die Bochumerinnen gingen das Spiel offensiv an und versuchten es häufig mit hohen Bällen. Vor allem beim Heimteam aus Bochum zeichnete sich oft das selbe Muster im Angriff ab: Nach wenigen Kurzpässen und dem Locken der Sander Defensive versuchte es die Elf aus dem Ruhrpott mit einem Chipball auf die Außen. Genauso kam es in Minute acht zur ersten Großchance auf Bochumer Seite, doch die von außen angespielte Anna-Luisa Marquez verzog aus kurzer Distanz über das Gehäuse.

Diese erste Chance machte der Elf von Trainerin Kyra Malinowski Mut und so übernahm der VFL Bochum zunächst das Zepter. In Minute 14 war es ein Steckpass durch Sands Verteidigung, der die Bochumer ins Rennen brachte, doch das erzielte Tor zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht. Ein erstes Offensivzeichen konnten die Sanderinnen in Person von Julia Matuschewski nach 26 gespielten Minuten setzen, die nach einer Unklarheit um die Ausführung eines Einwurfs schnell in Szene gesetzt wurde, doch den Lupfer über VFL-Torfrau Närdemann nicht im Tor unterbringen konnte.

Gerade als man dachte, die Sanderinnen erspielen sich mehr Ballbesitz und Sicherheit schlug der Aufsteiger aus Bochum zu. Ein langer Befreiungsschlag von Denise Landmann in Spielminute 28 landete bei Nina Kerkhof, welche den Ball annahm und aus rund 25 Metern satt ins linke untere Toreck abschloss. Nur sechs Minuten später brachte Sands Kapitänin Leonie Kreil Stella Busse in Schwierigkeiten, ihr Rückpass geriet zu kurz, Anna-Luisa Marquez fing diesen ab, umkurvte Sands Torhüterin und schloss zum schnellen 2:0 für den VFL Bochum ab.

Auf diesen endgültigen Wachrüttler folgte eine kleine Drangphase des SC Sand. Leni Fischer, die das Vertrauen von Beginn an bekam, setzte sich nach einem Pass von Julia Matuschewski in Bochums Sechzehner gut durch und schoss den Ball über Bochums Torhüterin ins lange Eck zum 2:1. Im Anschluss konnte sich der SC Sand noch zwei gute Chancen herausspielen, Leni Fischer bekam den Ball nach einem starken Konter nicht zu Sanja Homann rübergelegt, welche sonst blank vor Kari Närdemann gestanden hätte und Rio Takizawa bekam nach 43 gespielten Minuten nach einer Hereingabe von Außenspielerin Homann nicht genügend Druck hinter den Ball.

Aus der Kabine kehrten die Sanderinnen mit mächtig Wut im Bauch. Die in der Halbzeit eingewechselte Paige Bailey-Gayle verpasste in der 50. Minute eine Flanke von Sanja Homann. Die ebenfalls eingewechselte Sarah Wiesner spielte drei Minuten später einen hohen Ball in den Strafraum, Stürmerin Julia Matuschewski wurde beim Kopfballversuch von Bochums Schlussfrau gefoult, sodass es Elfmeter gab. Den fälligen Strafstoß verwandelte „Matu“ in der 53. Minute souverän zum Ausgleich. 

Die Sanderinnen waren nun spielbestimmend, doch auch Bochum wurde vorne immer wieder gefährlich. Stella Busse verhinderte nach 64 Minuten zunächst mit einer Glanzparade das 3:2 für Bochum, doch die anschließende Ecke segelte direkt ins Tor. Somit war Bochum wieder mit einem Tor in Führung. 

In den letzten zwanzig Minuten warfen die Sanderinnen alles nach vorne, Paige Bailey-Gayle zeigte einige gute Dribblings und flankte den Ball in der 70. Minute in den Strafraum, wo leider kein Abnehmer gefunden wurde. Die eingewechselte Stürmerin Cecilia Way stand nur wenige Minuten später nach einem schnell ausgeführten Freistoß aus der eigenen Hälfte vor dem Bochumer Tor, deren Torhüterin konnte sich allerdings mit einer guten Parade auszeichnen.

Eine letzte Großchance hatte das Auswärtsteam aus Sand in Minute 85: Bailey-Gayle, die frischen Wind in die Partie brachte, legte außen auf Rio Takizawa ab. Diese flankte den Ball zielgenau auf die in Minute 79 für Alina Bantle eingewechselte Gina Ebels, welche die Flanke jedoch nur in die Hände von Bochums Torhüterin köpfte.

So blieb es auch am siebten Spieltag der zweiten Frauen-Bundesliga beim 3:2 für Bochum und die erneut couragierte Leistung des Sander Teams wird nicht in Punkte umgemünzt. Vorstand Gerald Jungmann blickt mit leichten Sorgenfalten auf die aktuelle Situation: „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir schaffen es nicht, die Null zu halten und stehen jetzt kurz vor einem Abstiegsplatz. Eine Null hinten ist für uns wie ein Sechser im Lotto. Nächste Woche gilt es gegen den neuen Tabellenführer zu vermeiden, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Sonst wird es ungemütlich!“
Auch Sascha Reiß ist nach dem Spiel bedient: „Wenn man jede Woche so einfache Gegentore bekommt, dann ist das sehr gefährlich.“

Für die Sander steht nun kommenden Sonntag das nächste Heimspiel an. Dabei trifft der SC Sand auf den neuen Tabellenführer 1. FC Nürnberg.

Bild: Martina Pieper

VfL Bochum

3 : 2

SC Sand

Sonntag, 13. Oktober 2024 · 14:00 Uhr

2. Frauen-Bundesliga · 07. Spieltag

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