von Rüdiger Rüber.
Die Aufholjagd des SC Sand ist gestoppt: Statt den vierten Sieg in Folge einzufahren, musste sich der Frauenfußball-Zweitligist aus der Ortenau am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Carl-Zeiss Jena mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Damit ist die vage Chance auf den zweiten Aufstiegsplatz, den derzeit der 1. FC Nürnberg innehat, da der Tabellenzweite SG Andernach keine Bundesliga-Lizenz beantragt und Bundesliga-Zweitvertretungen nicht aufstiegsberechtigt sind, in weite Ferne gerückt. Der Rückstand auf den Tabellendritten Nürnberg, bei dem der SC Sand am Sonntag gastiert, beträgt nun wieder sieben Punkte.
„Nach vorne passiert bei uns einfach zu wenig. Und dann kassieren wir auch noch kurz vor Schluss einen unnötigen Konter“, zeigte sich Sands Sportlicher Leiter am Sonntag über die dritte Niederlage in dieser Saison gegen die Thüringerinnen schwer enttäuscht. Im Hinspiel gab es ein 0:1 in Jena und auch im Pokal-Achtelfinale musste sich Sand mit einem 2:4 auswärts geschlagen geben.
Im Duell der Bundesliga-Absteigerinnen musste der SC Sand am Sonntag allerdings neben Kathleen McGovern auch auf seine zweite Stürmerin Emma Loving verzichten. Der Winterneuzugang aus den USA war am Wochenende wegen privater Gründe in der Heimat und kehrt morgen aus Amerika zurück. Cindy König rückte deshalb in die Spitze, war aber im SC-Angriff allein auf weiter Flur. Und Glück hatten die Gastgeberinnen auch nicht. „Wir hätten zweimal Elfmeter kriegen müssen. In der 60. Minute springt einer Jenaerin der Ball im Strafraum an die Hand und fünf Minuten später wird Cindy König genau auf der 16er-Linie gefoult. Ein Pfiff blieb aber aus“, ärgerte sich Sascha Reiß.
Nach starkem Beginn der vor dem Spiel noch abstiegsgefährdeten Jenaerinnen lief es ab Mitte der ersten Hälfte eigentlich ganz gut für das Sander Team von Trainer Alexander Fischinger. Nach einem langen Pass von Innenverteidigerin Jenny Gaugigl aus der Viererkette auf Cindy König (38.) gelang der 29-jährigen SC-Stürmerin das 1:0. Doch statt mit der Führung in die Pause zu gehen, köpfte Julia Arnold (45.+1), die Schwester der ehemalige SC-Spielerin und jetzigen SC-Mitarbeiterin Sylvia Arnold, das 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Nach dem Wechsel dominierte der SC Sand zwar die Partie vor 312 Zuschauern, doch echte Torchancen, geschweige denn Treffer für die Gastgeberinnen resultierten daraus nicht. Stattdessen schloss Jena einen Konter erfolgreich ab. Nach einem Zweikampf an der Mittellinie ging Sands Kapitänin Emely Evels zwar zu Boden, doch das Spiel lief weiter und die eingewechselte Jalysa Jill Stechemesser (87.) markierte den Siegtreffer für Jena zum 1:2.
SC Sand – Carl-Zeiss Jena 1:2 (1:1)
Sand: Busse – Walaschewski, Bohnen, Gaugigl, Griß – Zuniga (70. Klostermann) – Kuru, Evels, Braun, Roque – König (82. Stulin).
Jena: Wichmann – Landmann, Bonsu, Julevic, Mesch (74 Seifert), Arnold, Paulsen (46. Juckel), Gora, Lehmann (61 Stechemesser), Birkholz, Weiß.
Schiedsrichterin: Anne Uersfeld (Wiesbaden) – Zuschauer: 312.
Tore: 1:0 König (38.), 1:1 Arnold (45.+1), 1:2 Stechemesser (87.).
SC Sand
FC Carl Zeiss Jena
2. Frauen-Bundesliga · 16. Spieltag