VON RÜDIGER RÜBER
Der Frauenfußball-Zweitligist hat seine Pflichtaufgabe erfüllt und am Sonntagmorgen mit 2:0 (1:0) beim Tabellenletzten Turbine Potsdam II verdient gewonnen. Für den Bundesliga-Absteiger aus der Ortenau war es der dritte Sieg in Folge.
„So ein Spiel musst du erst einmal gewinnen. Das war eine konzentrierte Leistung der gesamten Mannschaft“, lobte Sands Sportlicher Leiter Sascha Reiß sein Team und freute sich mit Blick auf die Tabelle. „Wir sind jetzt nur noch vier Punkte hinter Nürnberg zurück, die als Tabellenvierter auf dem zweiten Aufstiegsplatz stehen, da der Tabellenzweite SG Andernach auf eine Lizenz für die Bundesliga verzichtet und der FC Bayern II als Zweitvertretung eines Bundesligisten nicht aufsteigen darf“, erklärte Sascha Reiß, dessen Team nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Jena eine Woche später im direkten Duell in Nürnberg weiteren Boden gutmachen kann.
Bereits am Samstag war der SC Sand die 700 Kilometer mit dem Bus nach Potsdam angereist, um am Sonntagmorgen fit in die Begegnung gehen zu können. Bei Schneegestöber, windigem und kaltem Wetter sowie bei schlechten Platzverhältnissen benötigten die Sanderinnen allerdings 20 bis 25 Minuten, um ins Spiel zu finden.
Dass mit Kapitänin Emily Evels wegen einer Erkältung kurzfristig eine weitere wichtige SC-Spielerin nach Stürmerin Kathleen McGovern ausfiel, machte die schwere Aufgabe für die Gäste nicht einfacher. Mit einer guten Aktion war Cindy König dann der Türöffner für die Ortenauerinnen. Die 29-Jährige aus Bremerhaven eroberte 25 Meter vor dem Turbinen-Tor in einem Zweikampf den Ball, spielte anschließend einen Doppelpass mit Winter-Neuzugang Emma Loving, die McGovern in der Spitze ersetzte, und zog aus 18 Metern ab. Ihr Geschoss krachte an die Unterkante der Latte und sprang ins Feld zurück, wo die aufgerückte Isabella Roque (26.) den Abpraller mit dem Kopf nur noch über die Torlinie drücken musste: 0:1 für den SC Sand.
Die Führung gab dem Team von Trainer Alexander Fischinger Sicherheit, zwingende Torchancen entstanden aus der optischen Überlegenheit bis zur Pause allerdings nicht. Potsdam II stand sicher in der Abwehr und lauerte auf Konter.
In Halbzeit zwei leitete Cindy König auch den zweiten Sander Treffer ein. Nach einer Ecke von rechts der offensiven Mittelfeldspielerin verfehlte Innenverteidigerin Jenny Gaugigl am kurzen Pfosten mit dem Fuß an den Ball, der von Potsdams Nathalie Bretschneider (63.) unglücklich ins eigene Tor zum 0:2 abgefälscht wurde. In der Folge kontrollierten die Sanderinnen das Spiel und sicherten den wichtigen Sieg.
Potsdam II: Dobler – König, Gaudlitz, Woelki (63. Enderle), Dommasch, Radke, Bretschneider, Brockmann, Pranke (67. Metzker), Fiedler (68. Lemke), Lindner.
Sand: Busse – Walaschewski, Bohnen, Gaugigl, Griß – Stulin, Zuniga – Roque (67. Bissey), König (82. Ivanova), Kuru (67. Klostermann) – Loving (81. Schuldt).
Schiedsrichterin: Nora Dieckmann (Jena)
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Roque (26.), 0:2 Bretschneider (63./Eigentor).
1. FFC Turbine Potsdam II
SC Sand
2. Frauen-Bundesliga · 15. Spieltag