Sand mit großer Moral in München

"Es war kein Hurra-Fußball, haben unsere Pflichtaufgabe aber erfüllt und auch verdient gewonnen."

VON MORITZ LITTERST.

Für den SC Sand ging es am heutigen Sonntagmittag im Rahmen des neunten Spieltags der zweiten Frauen-Bundesliga in Aschheim gegen den FC Bayern München 2. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge galt es für die Sanderinnen endlich wieder drei Punkte einzufahren, um aus dem Tabellenkeller zu gelangen. Der SC Sand trotzt einem späten Ausgleichstreffer der Bayern-Reserve und gewinnt auswärts mit 2:1. Sand rückt somit auf Platz 9 der Tabelle.

Bei frühwinterlichen Temperaturen war es in den ersten Minuten ein unspektakuläres Spiel ohne großartige Chancen - Auf beiden Seiten tat man sich schwer, das Spiel an sich zu reißen. Für die beiden Teams war es zu Beginn vor allem wichtig, keine Fehler im Spielaufbau zu machen. Sie liesen sich gegenseitig lange Zeit den Ball, kein Team lief den Gegner hoch an. Erst in Minute 16 konnten sich die Sanderinnen zum ersten Mal im bayrischen Sechzehner zeigen. Ein Standard, getreten von Sarah Klotz, flog in den Münchner Strafraum und wurde zunächst rausgeköpft. Den zweiten Ball fing Alina Bantle ab, den Abschluss von ihr fing Bayerns Torhüterin aber ab. Wieder ein Standard – in Minute 33 – sorgte dann für den Führungstreffer des SC Sand. Im Strafraum der Münchnerinnen landet nach mehrfachem Abschlussversuch der Ball vor Jenna Gaugigls Füßen, welche den Ball ins lange Eck einschob.

Nach der Pause gestalteten die Sander das Spiel überzeugender und erarbeiteten sich eine gewisse Feldüberlegenheit, ohne wirklich hundertprozentige Chancen herauszuspielen. In der 54. Spielminute wurde es dann knifflig: Sands Spielmacherin Leni Fischer war auf dem Weg in Richtung Grundlinie und wurde von Bayerns Abwehrspielerin abgeräumt. Sands Auswechselbank monierte lautstark, doch Schiedsrichterin Marie-Theres Mühlbauer gab den Strafstoß nicht. Im Anschluss spielte Sand unaufgeregt und ließ die Bayern nicht zu Chancen kommen, das Spielgeschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Vor allem die eingewechselten Spielerinnen des SC Sand brachten nochmals frischen Wind ins Sander Team. Cecilia Way brach nach 72 gespielten Minuten auf der rechten Offensivseite durch und spielte den Ball punktgenau auf die mitgelaufene Leonie Kreil. Diese nahm den Ball gut mit, verwandelte den Ball in den Winkel, wurde aber aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen. In diesen Minuten drängte das Auswärtsteam aus der Ortenau auf den Siegtreffer, eine Chance eine Minute später wurde abermals nach einer tollen Balleroberung von Cecilia Way nicht gut genug zu Ende gespielt.

Die Schlussphase wurde dann mit einer aussichtsreichen Freistoßsituation eröffnet. Jenna Zuniga setzte sich im Mittelfeld gegen mehrere Gegenspielerinnen durch und wurde kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Eine optimale Situation für Sands Standardspezialistinnen konnte aber in Person von Kapitänin Jenny Gaugigl nicht genutzt werden. Obwohl genau in dieser Phase die Sanderinnen Ihre beste Leistung zeigten, konnte man auch am neunten Spieltag der Saison nicht zu Null spielen. Lisa Karl erlief einen Schnittstellenball von Ihrer Teamkollegin und schoss gekonnt ins kurze Eck. Für den SC Sand war dies nach einer ordentlichen Leistung ein Rückschlag, doch dieses Mal hatten die Sanderinnen das letzte Wort. Wieder war es die auffällige Offensivakteurin Cecilia Way, die in der 87. Minute die Initiative ergriff und nach vorne drang. Ihr punktgenaues Zuspiel erlief die ebenfalls neue Kraft Paige Bailey-Gayle die den Ball super mitnahm und gekonnt abschloss. Die Chance zur endgültigen Entscheidung vereitelte Torfrau Litzlfelder gegen Leonie Kreil.

„Es war kein Hurra-Fußball. Wir haben aber unsere Pflichtaufgabe erfüllt und auch verdient gewonnen. Nach dem 1:1 zeigte das Team eine tolle Reaktion und ließ nicht nach. Unsere Einwechselspielerinnen brachten frischen Elan und entschieden die Partie!“, bilanziet Trainer Fischinger nach dem Spiel. Nächste Woche geht es zuhause gegen Eintracht Frankfurt II.