Von Heiko Rudolf.
Die Zweitliga-Fußballerinnen des SC Sand sind bei ihrer Aufholjagd im Rennen um die Aufstiegsplätze heftig ausgebremst worden. Nur eine Woche nach dem Hoffnung verbreitenden 3:2-Erfolg beim 1. FC Nürnberg verlor die Mannschaft von Trainer Alexander Fischinger am Sonntag vor 287 Zuschauern im heimischen Stadion überraschend mit 1:3 (1:1) gegen den abstiegsbedrohten Drittletzten FC Ingolstadt und hat nun bereits neun Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Bei noch acht ausstehenden Partien dürfen die Ortenauerinnen auch den Blick nach unten nicht verlieren, schließlich ist die Abstiegszone nur sechs Zähler entfernt. „Die Enttäuschung im ganzen Verein ist riesig. Nach dem Erfolg der Vorwoche hatten wir die Hoffnung, im Rennen um den Aufstieg oben dranzubleiben. Doch dieser Traum ist nun geplatzt“, resümierte der sichtlich geknickte SC-Coach Fischinger.
Dabei startete der SC Sand mit der von einem Muskelfaserriss genesenen Cindy König in der Startformation gut in die Partie. Die Gastegberinnen pressten die „Schanzer“ früh und störten immer wieder gut das Aufbauspiel des Gegners. Doch Isabella Roque (8.) und König (15.) ließen die ersten Möglichkeiten ungenutzt. In der Folge befreite sich Ingolstadt vermehrt mit langen Bällen – und hatten in Minute 23 Erfolg. Nach einem Blitzangriff der Gäste schüttelte Alina Mailbeck ihre Gegenspielerin Jenny Gaugigl im Laufduell ab. Ihr Versuch wurde von Amelie Bohnen unhaltbar für Sands Torfrau Inga Schuldt ins eigene Tor abgelenkt. Dieser Gegentreffer aus dem Nichts brachte die Sanderinnen jedoch keineswegs aus der Fassung. Sie pressen weiter und kreierten zahlreiche Chancen. Doch die Versuche von Cindy König, Emma Loving, Emily Evels und Isabella Roque blieben ohne Ertrag. „Wir waren in Halbzeit eins optisch überlegen, waren aber null effektiv. Gute Chancen wurden zu überhastet abgeschlossen, es lag an uns selbst“, kritisierte Fischinger die Chancenverwertung seiner Elf. Doch sechs Minuten vor dem Seitenwechsel gelang dem Erstliga-Absteiger dann doch noch der verdiente Ausgleich. Nach Zuspiel von Roque traf König mit dem starken linken Fuß aus der Drehung unhaltbar für Maier ins rechte Eck.
Tabea Griß musste mit Knieproblemen in der Kabine bleiben, für sie kam Michelle Klostermann ins Spiel. Trotzdem gab Sand weiter den Ton an, verpasste es in Person von Loving, König und Zuninga jedoch, in Führung zu gehen. Das sollte sich rächen: nach einem Eckball traf Samantha Stiglmaier per Kopfball zum 1:2 (67.). „Dieser Treffer hat bei Ingolstadt Kräfte freigesetzt. Bei uns habe ich hingegen die Mentalität der zweiten Halbzeit von Nürnberg vermisst“, bemängelte Fischinger. Der Schock vom Rückstand war kaum verdaut, da klingelte es wieder im Sander Gehäuse. Nach einem groben Fehler im Aufbauspiel kam Vanessa Haim in abseitsverdächtiger Position an den Ball, ließ Schuldt aussteigen und markierte den 1:3-Endstand (74.). „Wir haben danach zwar alles probiert, die Niederlage war aber verdient“, fand Fischinger, der nun „die Runde seriös zu Ende spielen“ will.
Sand: Schuldt – Zuninga, Bohnen, Braun (77. Issenhuth), Kuru, König, Roque (65. Stulin), Evels, Loving, Griß (46. Klostermann), Gaugigl.
Ingolstadt: Maier – Wolski (46. Dengscherz), Mailbeck, Ebert, Haim (77. Schauer), Fohrer (65. Vidovic), Petz (76. Maliha), Fritz, Stiglmair, Scheffler, Penzkofer.
Schiedsrichterin: Silke Fritz (Abtsgmünd) – Zuschauer: 287.
Tore: 0:1 Bohnen (23./Eigentor), 1:1 König (39.), 1:2 Stiglmair (67.), 1:3 Haim (74.).
SC Sand
FC Ingolstadt 04
2. Frauen-Bundesliga · 18. Spieltag