UNENTSCHIEDEN GEGEN NÜRNBERG

UNENTSCHIEDEN GEGEN NÜRNBERG

DIE ERSTE 04.10.2022

SC Sand - 1. FC Nürnberg | 1:1 (0:0)

Von Heiko Borscheid.

Alexander Fischinger eilte nach dem Schlusspfiff und den ersten Worten an seine Mannschaft umgehend in sein Arbeitszimmer. Dort wollte er sich eine Szene nochmals anschauen, um in der anschließenden Pressekonferenz fundiert Auskunft über das Geschehene machen zu können. Was er sich am Bildschirm in seinem Büro dann mehrmals ansehen musste, verschlug dem ansonsten so wortgewandten Trainer des SC Sand die Sprache.

In Spielminute 73 zeigte die Unparteiische Sonja Reßler zur Überraschung aller Beteiligten – sowohl aufseiten des SC Sand als auch auf der des 1. FC Nürnberg – auf den Elfmeterpunkt. Was Reßler, die die Partie bis dahin souverän leitete, in dieser Situation geritten hat, wird ihr Geheimnis bleiben. Jedenfalls verhängte die Schiedsrichterin einen Strafstoß gegen die Gastgeberinnen, obwohl in der Szene zuvor Sands Abwehrspielerin Katharina Reisch ihre Gegenspieler weder berührte noch behinderte und diese sogar noch zum Torabschluss kommen konnte. Niemand bei den Gästen wäre auf die Idee gekommen, einen Elfmeter zu fordern. Kerstin Bogenschütz nahm das Geschenk allerdings dankend an und verwandelte sicher zum 1:1-Endstand.

Diese Situation warf den SC Sand dermaßen aus der Bahn, dass die Elf von Alexander Fischinger die Begegnung am Ende gar noch verlieren hätte können, Nürnberg ließ seine hochkarätigen Torchancen in den Schlussminuten jedoch liegen.

Der SC Sand überzeugte bis zur Schlussviertelstunde mit seiner bisher besten Saisonleistung, hatte deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste aus Franken und mehr als ein halbes Dutzend an Torchancen. „Ich kann der Mannschaft überhaupt nichts vorwerfen. Sie hat mit Emotion und Leidenschaft gespielt, viel mehr als heute kann man nicht in ein Spiel investieren. Ich habe an dieser Mannschaft überhaupt keinen Zweifel, sie wird uns noch viel Freude bereiten“, so Sands Trainer. Lediglich den fahrlässigen Umgang mit den Torchancen müssen sich die Gastgeberinnen ankreiden lassen. Bei einer Führung mit zwei oder mehr Toren, hätte der Strafstoß vermutlich keinen Einfluss auf die Punkteverteilung genommen.

Belohnt hatte sich der SC Sand für seinen Aufwand zunächst in der 60. Spielminute, als Fischinger Kathleen McGovern aufs Feld schickte und diese 15 Sekunden nach ihrer Hereinnahme mit ihrem ersten Ballkontakt per Kopf das 1:0 erzielte. Bedient wurde sie von Michelle Klostermann, die den Ball von links mustergültig hereinbrachte. Ansonsten war es immer wieder Cindy König, die auf das Nürnberger Tor ballerte, an diesem Nachmittag allerdings kein Glück mit ihren Abschlüssen hatte.

So stand es am Ende 1:1, nach einer Partie, die Alexander Fischinger noch lange beschäftigen wird. „Schiedsrichterin zu sein ist sicherlich kein leichter Job. Wenn ich mich aber dafür entscheide, dann muss ich meine Arbeit auch gewissenhaft machen.“ Genau das vermisste der fußballverrückte Trainer in den beiden jüngsten Partien. „Heute bin ich total enttäuscht“, so der Coach – allerdings nicht von seiner Mannschaft.

 

SC Sand: Schuldt – Reisch, Griß, Perl, Walaschewski – Evels, Stulin (79. Braun), Kuru (60. McGovern), Klostermann (90. Bissey) – König, Roque.

1 FC Nürnberg: Paulick – Thöle, Schneider, May, Führlein (66. Hein) – Bogenschütz, Kusch (70. Fournier), Mühlemann, Salfelder, Mai – Lein.

Tore: 1:0 McGovern (60.), 1:1 Bogenschütz (73., FE).

 

FOTOS Martina Pieper.

SC Sand

1 : 1

1. FC Nürnberg

Sonntag, 2. Oktober 2022 · 14:01 Uhr

2. Frauen-Bundesliga · 04. Spieltag

Schiedsrichter: Sonja Reßler (Neckarau) Zuschauer: 326

Startaufstellung

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