er SC Sand verlor zwar sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:3, zeigte bei der Begegnung gegen den Deutschen Serien-Meister und Rekord-Pokalsieger allerdings eine seiner besten Saisonleistungen. Mit der Erkenntnis, sogar gegen einen schier übermächtigen Gegner mithalten zu können, geht es jetzt in die dreiwöchige Oster- und Länderspielpause. Einziger Wehmutstropfen dabei ist die Tatsache, dass der SC Sand aufgrund des Meppener Sieges gegen Bremen ebenso wie an Weihnachten nun auch über Ostern die Feiertage auf einem Abstiegsplatz verbringen muss.
„Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Torschützin Chiara Loss nach der Begegnung und auch Trainerin Nora Häuptle war hauptsächlich mit dem Ergebnis unzufrieden. „Vielleicht hatten wir ein wenig zu viel Respekt vor diesem großen Namen, denn heute wäre mehr drin gewesen“, so die Schweizerin. Auch von Seiten des Siegers gab es lobende Worte für die Sander Vorstellung. „Wir waren darauf eingestellt, dass Sand um jeden Meter kämpfen würde, was sie auch getan haben. Auch nach unserer Führung haben sie nie aufgegeben“, so Gästetrainer Stephan Lerch.
Der SC Sand hatte in der Partie gegen den Tabellenzweiten sogar den höheren Anteil an großen Torchancen. Wolfsburg schoss fünfmal auf das Tor von Jasmin Pal – dreimal landete der Ball im Netz. Die ersten beiden Tore der Gäste konnten dabei einmal mehr in die Rubrik „Gastgeschenke“ eingeordnet werden. Rebecka Blomqvist gelang in der 26. Spielminute nach einem Pressschlag die zu diesem Zeitpunkt eher überraschende Führung, Karina Saevik nutzte nur zwei Minuten später einen leichtfertigen Ballverlust der Gastgeberinnen zum 2.0. Allerdings wurde dem SC Sand fünf Minuten vor der Wolfsburger Führung nach einem Foul an Michaela Brandenburg ein glasklarer Strafstoß verwehrt. Schiedsrichterin Fabienne Michel hatte ohnehin nicht ihren besten Tag und war mit Abstand die schwächste Akteurin in dieser ansonsten guten und interessanten Bundesligapartie. Noemi Gentile scheiterte in der 31. Minute mit einem 20-Meter-Schuss an Torhüterin Katarzyna Kiedrzynek, die das Leder mit größter Mühe noch über die Latte lenken konnte.
Nora Häuptle reagierte zur zweiten Halbzeit, löste die ursprüngliche Fünferkette auf und brachte mit Summer Green und Dörthe Hoppius zwei neue Kräfte in die Begegnung. Hoppius war es auch, die nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff mit einem Fernschuss nur knapp das Wolfsburger Gehäuse verfehlte. In der 50. Spielminute ließ Chiara Loos die Hoffnung auf eine Überraschung bei den Ortenauerinnen aufkeimen, als sie eines ihrer unnachahmlichen Solis über rechts zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer vollendete.
Der VfL Wolfsburg zeigte daraufhin seine ganze Klasse, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und schloss einen sehenswerten Angriff über Fridolina Rolfö und Zsanett Jakabfi durch die nur drei Minuten zuvor eingewechselte Pia-Sophie Wolter abgezockt zum 1:3-Endstand ab (65.). Diesen hätte Emily Evels in der 92. Spielminute eigentlich verkürzen müssen, sie schaffte aber das Kunststück, den Ball freistehend aus vier Metern Entfernung über, anstatt in das Wolfsburger Tor zu schießen.
Auf die gezeigte Leistung kann der SC Sand jedoch aufbauen, um nach der dreiwöchigen Pause, das Abstiegsgespenst im Bundesliga-Endspurt aus dem Kühnmatt-Stadion zu vertreiben.
SC Sand
VfL Wolfsburg
FLYERALARM Frauen-Bundesliga · 16. Spieltag