Sand vor Topspiel in der alten Försterei

VON MORITZ LITTERST. 

Nach dem hart erkämpften 1:0-Heimsieg gegen den SV Meppen in der vergangenen Woche hat der SC Sand seine beeindruckende Serie in der 2. Frauen-Bundesliga weiter ausgebaut: Seit zehn Zweitligaspielen ist das Team ungeschlagen. Nun steht am Sonntag ein echtes Topspiel bevor – der Ortenauer Zweitligist (6. Platz, 31 Punkte) gastiert beim Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin (41 Punkte) und will im Kampf um den dritten Aufstiegsplatz in die Google Pixel Frauen-Bundesliga weiter punkten.

Mit großem Selbstbewusstsein nach Berlin

Auch wenn Union Berlin mit Sicherheit eins der stärksten Teams der Liga ist, rechnen sich die Sander Verantwortlichen, darunter Sands sportlicher Leiter Sascha Reiß, auch in Berlin Erfolgschancen aus: „Es erwartet uns in Berlin vermutlich das schwerste Spiel der Saison vor einer großen Zuschauerkulisse. Andererseits können wir aus zehn ungeschlagenen Spielen großes Selbstvertrauen mitnehmen. Wenn wir aus Berlin etwas mitnehmen möchten, müssen wir aus unserem sehr guten Teamgeist Kraft schöpfen.“ Besonders diese tolle Atmosphäre im Team wird auch von Cheftrainer Alex Fischinger in den letzten Wochen immer wieder erwähnt und kann mittlerweile als Qualität des SC Sand angesehen werden. „Wir reisen mit einem großen Team ums Team nach Berlin und können den Mädels so den Rücken freihalten.“ fügt Sascha Reiß an.

Ein Blick auf das Hinspiel zeigt, dass sich der SC Sand keineswegs verstecken muss. Zwar musste man sich im Oktober knapp geschlagen geben, doch die Mannschaft hat sich seither weiterentwickelt. In der Rückrunde musste Torhüterin Jule Baum erst zweimal hinter sich greifen, die Defensive steht kompakter und individuelle Fehler, die in der Hinrunde noch einige Punkte gekostet haben, wurden deutlich reduziert. Trainer Fischinger blickt deshalb optimistisch auf die Begegnung: „Im Hinspiel waren wir nahezu ebenbürtig mit Union und das gibt uns Mut für Sonntag.“ Zudem stellt Sand weiterhin die beste Offensive der Liga. Doch auch Union überzeugt sowohl in der Offensive als auch in der Defensive – mit einer Tordifferenz von +26 führt der Hauptstadtclub diese Statistik an.

Highlight-Spiel vor großer Kulisse

Größer könnte der Unterschied zwischen den beiden Clubs eigentlich kaum sein – so treffen am Sonntag zwei Welten aufeinander. Während Union Berlin mit großen Mitteln den direkten Durchmarsch in die Bundesliga anpeilt, setzt der SC Sand auf mannschaftliche Geschlossenheit und harte Arbeit. Für viele Spielerinnen wird das Spiel in der alten Försterei ein großes Highlight. Mit durchschnittlich 5.200 Zuschauern pro Heimspiel ist Union das zuschauerstärkste Team der Liga – Alex Fischinger sieht dies allerdings als Vorteil für die Sanderinnen: „Wir haben großen Respekt vor Union, freuen uns aber auf ein echtes Fußballfest. Vor so einer Kulisse zu spielen, ist ein Traum für jede Spielerin. Das wird eher ein Vorteil für uns – jeder kann zeigen, was er draufhat.“

Personelle Situation

Der SC Sand reist mit nahezu voller Besetzung in die Hauptstadt. Stella Busse (nach Knieverletzung) und Denise Landmann (Sprunggelenksverletzung) sind voraussichtlich wieder dabei. Lediglich Athanasia Tsaroucha fällt weiterhin verletzt aus.

Ausblick

Nach dem Topspiel in Berlin steht bereits das nächste wichtige Duell an. Eine Woche später empfängt der SC Sand den VfL Bochum in der heimischen ADAMS Arena (Sonntag, 14 Uhr). Die Wochen der Wahrheit gehen also weiter – und der SC Sand will seine starke Form bestätigen.

FOTO: Martina Pieper