Jule Hartmann - Offensivspielerin im Interview

Debüt gegen Ingolstadt, Stammspielerin in Team 2 und der Weg nach vorne

Artikel vom 8. April 2025

Der Artikel wird präsentiert von:

    VON LUKAS KELP.

    Jule Hartmann – Offensivspielerin im ausfürlichen Interview:

    Herzlich willkommen Jule! Es ist mir eine große Freude, dich heute zu einem besonderen Anlass begrüßen zu dürfen. Am 09.03.25 hast du in der Partie gegen den FC Ingolstadt dein Debüt in der 2. Frauen-Bundesliga gegeben – ein aufregender Moment in deiner Karriere, auf den du sicher schon lange hingearbeitet hast.

    Du hast das Fußballspielen beim VfB Gaggenau in der Jungsmannschaft begonnen, bevor du zwischen 2009 und 2017 deine Ausbildung beim Karlsruher SC fortgesetzt hast. Nach einem kurzen Intermezzo beim FC Speyer 09 hast du 2019 den Sprung zum SC Sand gewagt. Und jetzt, mit deinem Debüt in der 2. Bundesliga, befindest du dich auf einem ganz neuen, spannenden Level.

    In diesem Interview wollen wir uns mit deinen ersten Schritten in der 2. Liga beschäftigen und erfahren, wie du dich auf diesem neuen Terrain fühlst, ebenso deine bisherige Laufbahn näher beleuchten.

    Frage: Wie war das Ingolstadt-Wochenende für dich?

    Das Ingolstadt-Wochenende war geprägt von einigen schönen Momenten. Es war mein erster Einsatz in Liga 2, ich war aufgeregt, aber auch unglaublich stolz, diese Chance zu bekommen. Die Zeit mit dem Team und gewisse Momente bleiben in Erinnerung.

     

    Frage: Du wurdest in der Schlussphase eingewechselt, was ging dir dabei durch den Kopf?

    Als ich in der Schlussphase eingewechselt wurde, wollte ich einfach meine Rolle im Team erfüllen und dabei helfen, das Spiel mit 3:1 zu beenden. Natürlich war es für mich persönlich ein intensiver und vor allem besonderer Moment, gerade auch nach meinen schweren Verletzungen, war es immer mein Ziel solche Momente erleben zu dürfen.

     

    Frage: In Team 2 bist du eine absolute Stammspielerin und Führungskraft, was sind deine persönlichen Ziele für diese Spielzeit und welche Mannschaftsziele sollen verfolgt werden?

    Mein persönliches Ziel für diese Spielzeit ist es, meine Leistung Woche für Woche auf den Platz zu bringen mich weiter zu verbessern und sowohl als Spielerin als auch als Führungskraft die nächsten Schritte zu gehen. Ich möchte dem Team mit meiner Erfahrung und Energie weiterhelfen. Als Mannschaft möchten wir ganz klar die Liga halten und uns für die bisher aufgebrachte Arbeit in der Endphase der Saison mit Punkten belohnen. Wir wollen unsere Ziele klar verfolgen und als Einheit auftreten.

     

    Frage: Du spielst seit 2019 für den SC Sand, beschreibe diesen Verein in drei Worten und was bedeutet er für dich?

    Der SC Sand ist für mich "Leidenschaft“, “Tradition“ und “Zusammenhalt". Der Verein bedeutet mir viel. Er hat mir die Chance gegeben, mich sportlich aber auch menschlich weiterzuentwickeln. Wöchentlich die Unterstützung von meinem Trainerteam und meiner Mannschaft zu spüren gibt einem auch in schlechten Zeiten, die nötige Motivation.

     

    Frage: Ausgebildet wurdest du in Karlsruhe und Speyer, was hat dich damals zu dem Wechsel in die Ortenau bewegt?

    Der Wechsel in die Ortenau war eine Entscheidung, die ich damals aus sportlichen Gründen getroffen habe. Die ersten Schritte im Damenbereich zu machen war damals schon auf gutem Niveau möglich. Die Herausforderung, in einer neuen Umgebung zu spielen und mich einem höherklassigen Team anzuschließen, war ein wichtiger Schritt und eine Chance für mich.

     

    Frage: Wie schauen deine sportlichen Pläne über den Sommer hinaus aus?

    Über den Sommer hinaus plane ich, weiterhin hart zu arbeiten, mich weiter zu verbessern und meine persönlichen Ziele zu verfolgen. Ich möchte konstant auf einem hohen Niveau spielen und alles dafür tun, erfolgreich zu sein.

     

    Frage: In der Spielzeit 22/23 hast du dich am Kreuzband verletzt und nach einem monatelangen Ausfall zurückgekämpft, was hat dich motiviert nicht aufzugeben?

    Die Motivation, nicht aufzugeben, kam vor allem aus meinem eigenen Willen und meiner Leidenschaft für den Sport, welche ich seit meiner Kindheit habe. Es war eine sehr harte Zeit. Aufgrund meines ersten Kreuzbandrisses wusste ich was beim zweiten Riss auf mich zukommt, so konnte ich mit gewissen Situationen leichter umgehen. Ich wollte unbedingt stärker zurückkommen und meinem Team wieder helfen. Meine Familie, Freunde und Trainer haben mir während meiner Reha sehr geholfen. Es war wichtig für mich, zu wissen, dass ich alles schaffen kann, wenn ich hart arbeite.

     

    Frage: Wie würdest du deine Stärken auf dem Platz beschreiben?

    Meine Stärken auf dem Platz sind meine Übersicht, Schnelligkeit und meine Technik. Ich versuche, die richtigen Entscheidungen zu treffen um mein Team und mich in gefährliche Situationen zu bringen. Ich versuche Training für Training und Spiel für Spiel meine Mannschaft mit der nötigen Energie und meinem Einsatz zu motivieren.

     

    Frage: Auf welcher Position fühlst du dich am wohlsten, Sturmzentrum, Flügel oder auf einer anderen Position?

    Ich fühle mich auf dem Flügel sehr wohl, weil ich dort meine Schnelligkeit und meinen Drang nach vorne gut nutzen kann. Aber auch im Sturmzentrum oder auf der 10er Position kann ich meine Stärken einbringen. Letztlich ist es eine Stärke von mir variabel einsetzbar zu sein und dort zu helfen, wo es das Team am meisten braucht.

     

    Frage: Abschließend, wie würde deine Botschaft an junge Spielerinnen aussehen, die auch den Traum vom Profifußball haben?

    Mein Rat an junge Spielerinnen ist, an sich selbst zu glauben und niemals aufzugeben. Der Weg im Fußball ist nicht immer einfach, aber mit harter Arbeit, Disziplin und Ausdauer kann man viel erreichen. Man sollte sich selbst immer die Chance geben sich weiterentwickeln zu können, sich eigene Ziele setzen und nicht von Rückschlägen entmutigen lassen. Bleibt fokussiert und vor allem habt Spaß am Fußball!

    Bild: Martina Pieper