SC Sand gewinnt in Hamburg
Sander-Aufholjagd gipfelt in vorrübergehenden Tabellenführung
VON LUKAS KELP.
Im Rahmen des 3. Spieltags in der zweiten Frauen-Bundesliga gastierte der SC Sand am heutigen Samstagmorgen beim Hamburger SV. Während die Sander Damen am vergangenen Spieltag einen 6:2-Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach bejubeln durften, gewannen die Hanseatinnen mit 6:0 gegen den FSV Gütersloh 2009.
Personell hatte der SC Sand erneut mit einigen Problemen zu kämpfen. U-Nationalspielerin Leni Fischer (Aufbautraining) konnte weiterhin nicht mitwirken, ebenso Stürmerin Cecilia Way (Erkältung) und Mittelfeldspielerin Alina Bantle (Außenbandriss im Sprunggelenk). Die Hamburgerinnen mussten auf Shootingstar und Stammspielerin Lisa Baum (25 von 26 Spielen letzte Saison) verzichten, welche mit der Nationalmannschaft bei der U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien verweilt. Im Sommer musste zudem der Abgang von Top-Torjägerin Larissa Mühlhaus (SV Werder Bremen) verkraftet werden. Das Aufeinandertreffen mit dem Hamburger SV war zugleich ein Wiedersehn mit altbekannten Gesichtern. Torhüterin Inga Schuldt (2022-2023) und Abwehrspielerin Jana Braun (2022-2023) trugen einst das Trikot des SC Sand. Torfrau Schuldt fiel vor dem Spiel kurzfristig aus, Braun startete von Beginn an. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams im April diesen Jahres konnten die Sanderinnen mit 1:0 für sich entscheiden.
Im Spiel angekommen hatte der SC Sand in der 2. Spielminute die erste Standardsituation, diese wurde vom HSV entschärft. In den ersten zehn Minuten zeichnete sich ein ausgewogenes Spielgeschehen ab, die Mannschaften suchten den ruhigen Spielaufbau und setzten nur wenige Akzente im gegnerischen Strafraum. Der HSV verlor in der Anfangsphase Kapitänin Sarah Stöckmann nach einer Verletzung. Sand-Kapitänin Jenny Gaugigl setzte in der 12. Spielminute den ersten Torschuss des Spiels ab, dieser verfehlte das Hamburger-Tor. Kurze Zeit später bauten die Hamburgerinnen über den rechten Flügel auf und flankten in den Sander-Strafraum, hier stand Stürmerin Pauline Machtens goldrichtig und bescherte dem HSV die frühe Führung. Wie bereits im ersten Spiel gegen den FSV Gütersloh machten die Ortenauerinnen das Spiel, das Tor erzielte jedoch der Gegner. Im weiteren Verlauf versuchten die Sanderinnen spielerisch in die gegnerische Gefahrenzone zu gelangen, oft fehlte der letzte Meter. Auf der Gegenseite setzte der Hamburger Sportverein nur vereinzelte Akzente in Richtung Sander-Gehäuse. In der 40. Spielminute dribbelte Flügelspielerin Leonie Kreil mit Tempo an der rechten Abwehrseite des HSV hinweg bis zur Grundlinie und suchte im Rückraum Rio Takizawa, diese nahm den Ball an und kam zum Torabschluss. Viel mehr geschah im ersten Durchgang nicht mehr, sodass der SC Sand mit einem Rückstand in die Halbzeitpause ging.
Trainer Alexander Fischinger verzichtete zu Beginn der zweiten Hälfte auf personelle Wechsel, Marwin Bolz brachte Svea Stoldt für Martina Meyer. Im zweiten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild wie zuvor, Sand hatte den Ball und Hamburg verteidigte. In der 58. Spielminute ging Kapitänin Jenny Gaugigl vom Platz, es kam Sommerneuzugang Gina Ebels, die Ausrichtung wurde offensiver. Nach einer Stunde belohnten sich die Ortenauerinnen in Person von Sanja Homann und erzielten den folgerichtigen Ausgleichstreffer. Nun forcierten die Frauen des SC Sand den Führungstreffer, der Gegner wurde hoch angelaufen und zu Fehlern gezwungen. Stürmerin Julia Matuschewski belohnte die wiederholten Angriffsbemühungen und brachte die Gastmannschaft in Führung, somit wurde das Spiel innerhalb von zehn Minuten gedreht. Eine Viertelstunde vor Schlusspfiff erhöhte Offensivspielerin Sanja Homann für den SC Sand, im Gegenzug verkürzte der HSV per Strafstoß. Die Frauen des SC Sand ließen sich die Führung in der Schlussphase des Spiels nicht mehr nehmen und gingen als Sieger vom Platz. „In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan und Hamburg durch eigene Fehler stark gemacht. Aus der Kabine sind wir dann aber richtig gut und viel überzeugter rausgekommen. Man hat gemerkt, dass wir unbedingt diese 3 Punkte wollen. Am Ende war es ein Kampfspiel, welches wir verdient gewonnen haben. Wir können stolz auf unsere Leistung sein und darauf weiter aufbauen“, ergänzt Offensivspielerin Leni Fischer.
Am kommenden Sonntag (22.09) empfangen die Ortenauerinnen im Rahmen des 4. Spieltags in der 2. Frauen-Bundesliga den FC Ingolstadt in der ADAMS Arena. Anstoß der Partie ist um 14 Uhr.
HAMBURGER SV – SC SAND 2:3 (1:0)
HSV: Zamorano – Lahr, Stöckmann (8. Profé), Dönges, Braun – Machtens, Krüger (72. Wrede), Büchele (72. Sierra) – Kardesler (63. Woelki), Meyer (46. Stoldt), Marquardt
SAND: Baum – Klotz, Landmann, Schaer, Griss (86. Wiesner) – Gaugigl (58. Ebels), Tsaroucha – Takizawa (68. Bailey-Gayle), Homann, Kreil - Matuschewski
Schiedsrichterin: Sarah Willms (FC Sedelsberg) - Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Pauline Machtens (14. Spielminute), 1:1 Sanja Homann (59. Spielminute), 1:2 Julia Matuschewski (69. Spielminute), 1:3 Sanja Homann (77. Spielminute), 2:3 Svea Stoldt (80. Spielminute/Strafstoß)
Bild: Martina Pieper